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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#Guns N'Roses
  3/10
dossier: Was lange währt...
Guns N'Roses

Die Fans liessen sich den Grössenwahnsinn gefallen und kauften beide Alben massenweise. Allein in den USA brachten sie es individuell auf siebenfachen Platinstatus.

Kein Wunder geriet da ein gleichzeitig so narzisstischer wie unsicherer Mensch wie Bandleader Rose unter Druck: wie sollte er einen solchen Triumph wiederholen können? Nun, siebzehn Jahre hat er sich Zeit gelassen – dreizehn Jahre davon hat er tatsächlich mit Aufnahmen zugebracht und dabei nach und nach alle Urmitglieder dermassen vergrault, dass sie ausstiegen und seither kein gutes Wort mehr für ihn übrig haben. Und jetzt, da «Chinese Democracy» in unseren Läden – wenn auch nicht in der Weltpolitik – Einkehr gehalten hat, ist W. Axl Rose verschwunden. Einfach so.

Ersten Schätzungen zufolge verkaufte sich das Werk in der ersten Verkaufswoche in den USA zwischen 300’000 und einer halben Million Mal. In Grossbritannien schaffte man es auf 120’000 Stück (80’000 weniger als das neue Album von The Killers). Was wäre geschehen, wenn W. Axl Rose sich auch noch hätte dazu aufraffen können, Presseinterviews zu geben und den Talk-Show-Circuit am Fernsehen abzuklappern? Es müsste aber nicht Guns N’Roses sein, wenn da nicht noch ganz andere Gerüchte herumfleuchen würden. Zumindest ein Element dieser Gerüchte ist erwiesenermassen wahr: seit dem 27. März 2008 hat Rose, unterdessen Alleinbesitzer des Namens Guns N’Roses, einen neuen Manager, nämlich den Altmeister Irving Azoff. Der Mann hatte einst die Eagles zum Erfolg geführt, und seinen Palmares des weiteren mit Dan Fogelberg, Seal, REO