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das kulturelle überformat
Nr. 20 / 5. Dezember 2008
#Interview mit Helen Hunt
  4/8
film
Interview mit Helen Hunt

Sie mussten lange und hart arbeiten, bis der Film endlich zustande kam...

Und wie!

Fünfzehn Jahre soll es gedauert haben, bis das Geld zusammenkam.

(lacht) Zehn Jahre waren es. Höchst amüsant. Die Ziffer wird immer grösser.

So oder so leben Sie schon sehr lange mit der Geschichte von April Epner. Diese muss Sie intensiv gepackt haben. Hat sie sich über diese Zeit hinweg auch verändert?

Natürlich. Ich fand den Roman von Elinor Lipman faszinierend. In meinen Augen basiert er auf einer sehr originellen Idee – eine als Adoptivkind aufgewachsene Frau, die von ihrer leiblichen Mutter gefunden wird. Als ich mich über die Jahre hinweg damit beschäftigte, fragte ich mich immer wieder, warum die Geschichte als Roman so gut funktioniert, in der Form eines Drehbuches aber nicht recht überzeugen wollte. Mit der Zeit erkannte ich, dass die Geschichte im Buch sehr sutbil ist. Es geht um eine Frau, die sich nach einem Zuhause und einem Gefühl von Familie sehnt. In einem Film hingegen halte ich es für besser, wenn das Streben der Hauptperson Spass beim Zuschauen macht und auch Gelächter auslösen kann. Auf einmal schien es mir ganz natürlich zu sein, dass die Frau

in einer Geschichte über Mütter und Töchter ein eigenes Kind haben möchte. Ausserdem fing ich an, mich auch mehr für die Liebesgeschichte zu interessieren – für das Hin und Her von Liebe und Betrug. Denn ohne das eine geht das andere nicht. April Epners Geschichte fängt damit an, dass jemand sie verrät – und sie geht weiter, indem sie selber jemanden anders hintergeht.

Gab es während dieser langen Vorbereitungszeit Tage, an denen Sie am liebsten alles hingeschmissen hätten?

Aber ganz bestimmt! Ich musste mich mit so vielen «Nein» abfinden. Einmal hätte es fast geklappt. Ich sollte das Vierfache vom Budget erhalten, mit dem wir den Film schliesslich gedreht haben. Meine Koffern waren gepackt, mein Sohn (Anm. des Autors: aus einer früheren Beziehung) war bereits auf dem Weg an die Ostküste, wo wir drehen sollten. Ich befand mich gerade auf dem Parkplatz vor einem Restaurant, in dem ich mich noch kurz mit jemandem treffen wollte, da läutete das Handy. Es war mein Agent. Er eröffnete mir, dass der Mann, der mir das Geld zugesichert hatte, nicht in der Position gewesen wäre, dies zu tun, und dass sein Boss das Skript inzwischen auch gelesen hätte, ihm dies aber überhaupot nicht gefalle, und deshalb sei jetzt alles abgeblasen. Einmal fragte ich einen Mann, der bereits lange im Filmgeschäft ist: «Wenn jemand wie ich, die seit Jahren