glaubt an die Liebe und er liebt das Kino mehr als alles andere, um diese Liebe zu vermitteln. Hinter dem Massenspektakel verbirgt sich ein längst totgeglaubter Romantiker, der in Zeiten von Zynismus und Coolness wie ein naiver Sonderling erscheint.
«Australia» könnte diese Einschätzung nur noch verstärken, denn Baz Luhrmann hat nun die Künstlichkeit des Theaters verlassen, um sich der Weite des Horizontes zu widmen. Vielleicht verliess er gar mal als Junge das väterliche Kino nach einem mehrstündigen kinematografischen Grossereignis, betrachtete den endlosen Horizont seiner australischen Heimat und sah diesen Film bereits vor seinem inneren Auge.
Wie «Moulin Rouge!» ist auch dieser Film ein Konglomerat von Zitaten. Hier treffen sich alle oben erwähnten filmischen Dramen wieder. «African Queen» mit Humphrey Bogart und Katherine Hepburn kommt einem in den Sinn. Es ist die immer wiederkehrende Geschichte einer scheinbar unmöglichen Liebe. Lady Sarah Ashley (Nicole Kidman), eine Dame aus feinstem Hause, reist im Jahr 1939 von Grossbritannien nach Australien, um die Rinderfarm ihres Ehemanns zu verkaufen. Dieser wurde – wie sich rasch herausstellt – nicht wie behauptet von King George, einem alten Aborigine- Krieger, sondern seitens des konkurrierenden Rinderbarons ermordet. Im Kampf um ihr Erbe ist die Lady auf die Hilfe eines Mannes namens The Drover (Hugh Jackman) angewiesen. Einem «wilden» Weissen, der einst mit einer Aborigine verheiratet war und deshalb von der Gesellschaft geächtet wird.