Robert Wyatt, Foto: © Robert Rotifer

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das kulturelle überformat
Nr. 19 / 10. November 2008
#Interview mit Robert Wyatt
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musik
Interview mit Robert Wyatt

Sinn waren meine Eltern sehr elitär, sie waren immer sehr besorgt über das Niveau der Kultur, aber in ihrem Respekt für andere Menschen waren sie egalitär. Alfie ist zwei Jahre älter als ich, und sie erinnert sich noch daran, dass in der Schule der Loyalitätstag für das Empire bereits heiss umstritten war. Winston Churchill bekannte offen, dass er keinen Kampf für die Demokratie, sondern um unser Empire führte. In dieser Hinsicht war er ehrlich. Ich würde diese Art von Ehrlichkeit schätzen. Wenn wir schon die menschliche Natur nicht verändern können, ist dies das mindeste, was ich verlangen würde. Wenn die mächtigsten Menschen der Welt die am weitesten entwickelte Technologie zur Kontrolle der Ressourcen einsetzen wollen, kann das jeder verstehen. Sie sollten bloss nicht vortäuschen, dass dies ein moralischer Kreuzzug ist.

Ihre Frau Alfie hat einmal in einem Interview enthüllt, dass Sie oft den ganzen Tag wütend sind, wenn in den Nachrichten ein Minister etwas gesagt hat, was Sie aufregt. Sie hätten da eine sehr dünne Haut.

Schlaflose Nächte!

Ist also am derzeitigen Zusammenbruch der Finanzmärkte etwas dran, das den Anti-Kapitalisten in Ihnen insgeheim befriedigt?

Ich hab nie verstanden, wie die Welt von Leuten am laufen gehalten werden kann, deren einziges Motiv Profit ist, damit dann etwas von ihrem Reichtum nach unten durchsickert. Ich glaube nicht, dass sich so die Welt organisieren lässt. Ich finde es auch ein wenig unfair den Kapitalisten gegenüber, von ihnen zu