Alfie und Robert Wyatt / Foto: zvg

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das kulturelle überformat
Nr. 19 / 10. November 2008
#Interview mit Robert Wyatt
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musik
Interview mit Robert Wyatt

in Norwegen. Mit dabei war Alfreda «Alfie» Benge, Wyatts Frau seit 1974, Textautorin einer grossen Zahl seiner Songs und Gestalterin aller seiner Plattencovers. Auf dem Tisch lag eine Auswahl arabischer Süssspeisen vom Laden um die Ecke, nebenan der Aufnahmeraum, wo ein grosser Teil von Robert Wyatts Werken der letzten Jahrzehnte entstand, an den Wänden Manzaneras Mementos aus Roxy Music-Zeiten und das Original-Artwork von Brian Enos «Taking Tiger Mountain (By Strategy)». Vorm Fenster ratterten die an dieser Stelle mehrgleisig über der Erde verkehrenden Züge der Londoner Underground vorbei.

Robert Wyatt: Man hört hier immer die Züge, die draussen vorbeifahren. Das macht mich sehr nostalgisch, weil es dort, wo wir jetzt wohnen, leider keine Züge gibt.

Sie meinen oben im Norden in Lincolnshire? Ihre Jugend haben Sie ja in Kent verbracht, wo die sogenannte Canterbury Szene entstand. Aber Ihre Jugend dort war offenbar nicht sehr erfreulich.


Das stimmt! Ich wurde ja nicht dort geboren, sondern in Bristol, auf der gegenüberliegenden Seite von England, weil meine Mutter für die BBC arbeitete, und alle Mitarbeiter umgesiedelt wurden, um der Bombardierung von London zu entgehen. Die BBC war ja ein zentrales Ziel der Bombenangriffe. Meine Kindheit verbrachte ich aber in West Dulwich in Südlondon. Als mein Vater dann an Multiple Sklerose erkrankte, musste er in Frührente gehen. Er bekam 2000 Pfund dafür, und wir zogen nach East Kent. Für mich war das ein Desaster, denn ich war fast elf, an