finde besonders bemerkenswert, wie präzise der ganze Irrsinn und die Seltsamkeit dieser Zeit und Szene um 1980 in Westberlin in Ton und Beschaffenheit erinnert ist.
Es war schon eine der interessantesten Zeiten in meinem Leben, das darf man nicht vergessen. Aber auch nicht, dass das auch bei jedem so ist, dieses Alter zwischen 18 und 22. Da passieren so dermassen einschneidende Dinge, dass man da einigermassen schnell wieder rankommt – wenn man nicht ganz stark zum Verdrängen neigt, und das tu ich nicht. Ich habe ein sehr gutes Gedächtnis auch für die schwierigen Seiten der Sache. Deswegen bin ich nicht nostalgisch unterwegs, ach die schöne Jugend und sowas: Das seh ich nicht ganz so (lacht). Vor allem kommt es mit der Zeit wieder. Wie wenn man eine Sprache aus der Schule lange nicht gesprochen hat. Ich hatte mal einen Job in Genf, wo ich dann französisch sprechen musste, und ich hab mich gewundert, wieviel da wiedergekommen ist. Plötzlich erinnerte ich mich an ganze Satzkonstruktionen, an irgendwelche Wörter, von denen ich gar nicht wusste, dass ich sie kenne. Daher hab ich ja auch, wie ich sagte, einen wichtigen Teil des Jahres damit zugebracht, bei jedem Kapitel erstmal zwei Wochen nachzudenken, auch um mich in diese Zeit wieder einzufühlen. Auch in dieses Alter, wie man drauf ist, wie die sich benehmen. Diese Härte etwa, diese ganz seltsame Rücksichtslosigkeit und Kälte, die sie teilweise haben und die zu dem Alter gehört. Was wichtig ist, um sich so trennen zu können, neue Wege und raus gehen können in die Welt: Hänschen Klein ging allein – was ja unterschwellig immer da ist: Mutter weinet sehr, aber du gehst halt hinaus in die Welt.