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das kulturelle überformat
Nr. 19 / 10. November 2008
#Sadie Jones
  4/8
literatur
Sadie Jones

Einkäufe für den eigenen Haushalt anging, sassen ja alle im selben Boot. Da waren die Essensmarken ein hervorragender Gleichmacher. Aber wer es sich leisten konnte, ging zum Essen einfach in ein Restaurant oder in ein Hotel.

Auf dem Kontinent ist man sich wohl nicht so bewusst, dass das Essengehen in ein Restaurant in Grossbritannien bis vor erstaunlich kurzer Zeit noch ein elitäres Privileg war.

Es war eine ganz andere Kultur als in Europa, und das hat sich erst in den letzten 20 Jahren geändert. Meine Mutter ging in den Sechzigern ins «Savoy Grill». Alle diese Orte hatten klingende Namen, weil es so wenig davon gab, abgesehen von ein paar italienischen Cafés. Das Leben in London fühlte sich damals sehr nördlich an, es spielte sich im Verborgenen in den Häusern ab, nicht draussen auf der Strasse so wie heute. Aber was ihren vorigen Punkt mit der Recherche angeht, muss ich zugeben: Die hab ich erst im Nachhinein angestellt. Während ich schrieb, empfand ich die Welt, in der ich mich bewegte, als völlig vertraut. Erst im Nachhinein prüfte ich nach, welche Arten von Automodellen es damals gab oder wie breit die Strassen waren. Im Gegensatz dazu schreibe ich Im Moment ein Buch, bei dem ich das meiste schon im Voraus recherchiert haben muss.

Worum wird’s da gehen?


Es ist wieder eine Geschichte aus männlicher Perspektive, sie spielt im selben Jahr in Zypern während der damaligen Militärkrise. Ich fühle mich