Anzeige
das kulturelle überformat
Nr. 19 / 10. November 2008
#Rutu Modan, Kiriko Nananan, Adrian Tomine
  7/14
comic
Rutu Modan, Kiriko Nananan, Adrian Tomine

auch durch ihre charmante Körpersprache richtiggehend attraktiv zu machen weiss. Die 42jährige Modan lebt in Tel Aviv und war 1995 Mitbegründerin der israelischen Comicschöpfergruppe Actus Tragicus, die schnell internationale Anerkennung erhielt. «Blutspuren» ist optisch unaufgeregt in einer Art moderner Ligne Claire inszeniert. Klar wie die konturierenden Linien sind auch die flächigen Farben und Modan kommt selbst bei stimmungsvollen Liebesszenen am Meeresstrand und im Busch oder im Abendrot in der israelischen Pampas ohne Schatten aus: das Tintin-Prinzip, eins zu eins übernommen. Um mehr Plastik in die Szenen zu bringen, bedient sich Modan eines Tricks, den zwar nicht sie erfunden hat, welchen sie jedoch sehr effizient einsetzt: sie taucht die Staffage im Hintergrund öfters in neblige Pastelltöne. Die Figuren sind leicht karikiert, aber sehr sicher gezeichnet, was unumgänglich ist, da man sich bei einer derart direkten und einfachen Optik keine Verzeichnungen leisten darf.

Den Vater kriegt man, wie gesagt, nie zu Gesicht, dafür hat Kobi am Schluss dessen aktuelle Freundin ausfindig gemacht. Mit ihr zusammen wartet man stundenlang auf Gabriel, der längst aus der Synagoge zurück sein sollte. Vergeblich. Papa ist nicht zu fassen...

Drunter und drüber

Während der Sex bei Modan rührend «unschuldig» dargestellt wird, geht Kiriko Nananan zeichnerisch vergleichsweise verschärft zur Sache, ohne in die Plattitüden gängiger Sex-Manga abzugleiten. Die

 






Rutu Modan
«Exit Wounds» (drawn & quarterly)
«Blutspuren» (Edition Moderne)