es eines genaueren Blickes auf die Landkarte der USA. Die «New York Times» bildete eine Karte ab, in denen die Verschiebungen zugunsten des demokratischen Kandidaten sichtbar werden. Neunzig Prozent des Landes ist in Blau gehüllt, der Farbe der demokratischen Partei. Seit Lyndon B. Johnson 1964 hat kein Präsident das Land in diesem Masse vereinnahmen können wie Barack Obama. Im stockkonservativen Mormonenstaat Utah gewann John McCain in Salt Lake County mit dem Vorsprung von nur noch 2'000 Stimmen. John Kerry verlor denselben Bezirk vor vier Jahren noch mit 80'000 Stimmen. Barack Obama gewann auch Dallas County in Texas oder Cincinatti in Ohio, beides bislang konservative Hochburgen. Republikanische Staaten wie Iowa, Indiana, Colorado und Nevada gewann er ebenso wie – als Schwarzer aus dem Norden – die Südstaaten Virginia und North Carolina.
Die Elektorenstimmen zeigen nicht auf, dass John McCain in «seinen» Staaten revolutionär knapp gewann und Obama in den blauen Staaten mit teils ungewöhnlich hohem Vorsprung. Erst die Gesamtwählerzahl zeigt mit einem Vorsprung von sechs Prozent, dass auch hier keiner mehr seit 1964 nur annähernd einen derartigen Kantersieg landen konnte. Und hinter diesen Zahlen verbirgt sich die wahre Revolution. Die Umfragen liessen diese Erkenntnis nicht zu, weil sich Wähler in vielen
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Karte: Verschiebung des Wählerverhaltens, blau in Richtung Demokraten, rot in Richtung Republikaner / © New York Times