republikanischen Hochburgen im Vorfeld weiterhin öffentlich zu McCain bekannten, obwohl sie sich im Kopf bereits für Obama entschieden hatten. Das ist die stille Revolution, jene in den Köpfen der Menschen. Und diese ist letztlich entscheidend für den neuen Tag, der in Amerika am 5. November 2008 angebrochen ist.
3. Akt: die Realität
Die Probleme sind deswegen noch lange nicht beseitigt. Doch jetzt kommt neben der aussergewöhnlichen Nachricht, dass die USA erstmals einen schwarzen Präsidenten haben, eine ebenso gute Botschaft: Barack Obama hat das Zeug dazu, genau der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt zu sein. Trotz seines einnehmenden Lächelns und seiner jugendlichen Erscheinung: Obama ist ein knochentrockener Pragmatiker. Obwohl der Mann in jener Nacht Geschichte schrieb, sah man ihn bereits tags darauf mit Akten beladen und von Fachleuten umgeben bei der ernsthaften Auseinandersetzung mit der momentanen Lage. Wie einst sein Landsmann aus Illinois, Abraham Lincoln, oder der ebenfalls in einer wirtschaftlichen Krisenzeit gewählte Franklin D. Roosevelt, hat Barack Obama das Potenzial, ein grosser Präsident zu werden.
Sein Ansatz, den Diskurs über die Ausrichtung einer Gesellschaft im 21. Jahrhundert auch auf philosophischer Ebene aufrecht zu erhalten, und gleichzeitig die sachlichen Probleme mit den jeweils fähigsten Leuten ihres Fachs lösen zu wollen, könnte besser nicht sein. Vieles hängt auch davon ab, wie er die republikanische Seite einzubinden weiss und wie