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das kulturelle überformat
Nr. 17 / 5. September 2008
#Patent Ochsner – Interview mit Büne Huber
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musik
Patent Ochsner – Interview mit Büne Huber

Genau. Happy ist heute ja wirklich jeder. Und für mich ist happy als Zustand der Zufriedenheit weit unter dem Glücklichsein angesiedelt. Aber vielleicht ist man ab einem gewissen Alter nur noch zu happy fähig. Man kriegt im Leben ein paar Ecken ab oder schleppt im traumatischen Sinne Schmerzen mit einem herum, die Dich zwar nicht pausenlos arbeitsunfähig machen, aber das Gefühl oder die Gedanken, die sind in Dir drin. Und obwohl ich grundsätzlich von mir behaupten kann, ich sei einer, der ziemlich leichtfüssig durchs Leben kommt, sind da ein paar Dinge, die man nie ganz verdauen wird. Und deshalb wird man es nie mehr schaffen, vollends glücklich zu sein.

Dann bist Du grundsätzlich zufrieden mit Deinem Leben?

(zögert) Ich bin natürlich eine getriebene Sau. Es gibt Momente, da lebe ich in einer angenehmen Stimmung, sage mir dann auch, in welch privilegierter Situation ich mich befinde. Ich kann den Dingen nachgehen, wie ich will. Ich kann auch Hausmann sein, ein präsenter spürbarer Vater für meine Tochter. Und gleichzeitig zu dieser Zufriedenheit gibt es eben auch diesen getriebenen Sack in mir, der andauernd mit allem unzufrieden ist. Es ist ein unentwegtes Hin und Her, aber ich bin froh, um beide Seiten.

Diese Zerrissenheit, ist die verantwortlich für die Kreativität?

Ich glaube schon, ja. Ich würde es eher als Spannungsfeld denn als Zerrissenheit bezeichnen.