weniger Energie als mit elf Leuten. Da kannst Du einen kreativen Boden legen, auf dem dann anschliessend die ganze Band im Studio profitieren kann. Unser Grafiker hat Filme an die Studiowände projiziert, es hat ausgesehen wie auf einem Basar. Das war eine ungemein inspirierende Kulisse.
Wie nahmen dies die restlichen Bandmitglieder auf, dass sie nun nicht mehr von Beginn weg beteiligt sein durften?
Natürlich ist das schwierig. Das äusserte sich bereits beim vorderen Album. Das sieht aus wie ein Verstossen. Eine Ausgrenzung. Die anschliessende Tournee hat aber dann den Beweis erbracht, dass es für alle eine gute Idee ist. Die Band ist als Kollektiv auf der Bühne für die Kreativität zuständig. Da bringen sie sich ein, da spielen wir dann die Songs oft von Konzert zu Konzert völlig anders. Das ist grossartig. Das wäre ohne Band undenkbar. Aber im Studio diese Verzettelungen, das will ich nicht mehr.
Ihr habt in Bern aufgenommen, aber in Italien abgemischt.
Ja, im Haus von Mimmo Locasciulli. Der hat dort ein Studio, das er einst mit Francesco de Gregori gebaut hat. Alles analoge Maschinen, das ganze Album wurde ja analog aufgenommen. Und das Haus ist perfekt für den letzten Schliff. Man ist weg vom ganzen Rummel, man isst gut, ist entspannt und alles geht ungemein produktiv voran. Und dann kommt man übergewichtig wieder nach Hause (lächelt).