Robert Trujillo sagte unlängst in einem Interview, es erinnere ihn an Metallicas 86er Album «Master Of Puppets».
Aus seiner Warte mag der Vergleich mit «Master Of Puppets» schon zutreffen, aber ich sehe das anders. Dies ist das Album, das wir gemacht hätten, wenn wir unserem alten 80er Jahre-Sound treu geblieben wären, anstatt uns in den 1990er Jahren auf irgendwelche Stilexperimente einzulassen. Aber «Death Magnetic» ist kein Nostalgietrip. Wir haben die Musik, die wir in den letzten Jahren erarbeitet haben, einfach durch den Kaffeefilter unserer eigenen Vergangenheit gelassen. Unten ist etwas Frisches herausgekommen, das völlig anders klingt als die Musik, die wir in den achtziger Jahren gemacht haben.
Wahrscheinlich könnten Sie die Uhr gar nicht zurückdrehen, auch wenn Sie das wollten. Metallica ist ja eine ganz andere Band als vor zwanzig Jahren.
Richtig. Wir hören unsere alte Musik heute mit anderen Ohren, und wenn wir doch vertraute Stilelemente aufgreifen, haben wir unweigerlich einen ganz anderen Ansatz als vor zwanzig Jahren.
Also ist «Death Magnetic» eigentlich so etwas wie eine Wurzelsuche. Hätten Sie diesen Weg nicht schon auf «St. Anger» einschlagen können?
Das wäre damals undenkbar gewesen. Wie Sie vielleicht wissen, hatten wir sehr viele zwischenmenschliche Probleme und mussten uns wirklich anstrengen, um überhaupt als Band weitermachen zu können. «St. Anger» war also ein Versuch, unseren Sound zu konsolidieren und mit einer Stimme zu sprechen, darum musste das Album so erarbeitet werden, wie wir es erarbeitet haben, darum mussten die Songs so entstehen, wie sie entstanden sind. Phil Towle hat uns damals gesagt, dass sich das ganze Coaching nicht auf «St. Anger» niederschlagen würde, sondern erst auf dem nächsten Album. Und ich muss im Nachhinein sagen, dass er zu hundert Prozent Recht hatte. Die Arbeit an «Death Magnetic» war nämlich ein Zuckerschlecken. Na ja, bis in die Zielgerade hinein war sie das.
Was ist dann schief gegangen?
Das, was bei Alben immer schief läuft. Man kommt unter Termindruck und hat aber auch eine Tournee, die gleichzeitig gespielt werden muss. Unterwegs gibt’s dann Kommunikationsschwierigkeiten zwischen unseren Partnern auf der ganzen Welt, obwohl der Terminplan so eng gesetzt ist, dass wir uns gar keine Pannen leisten können. Um ganz ehrlich zu sein: der letzte Monat war für uns und alle, die mit Metallica arbeiten, die Hölle.