Dick Dale, Foto: © www.dickdale.net

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das kulturelle überformat
Nr. 17 / 5. September 2008
#Surfin' USA
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dossier: Brian Wilson
Surfin' USA

der 1959 in die Kinos kam, übersetzte den Zeitgeist in die Sprache von Hollywood. Erzählt wurde hier die wahre Geschichte von der Tochter des Schriftstellers Frederick Kohner, die ihre Adoleszenz unter den Surfer-Outlaws von Malibu durchlebt hatte. Eines schönen Tags im Juni 1956 war Kathryn Kohner mit ihrem Buick am Strand von Malibu vorgerollt. Dort gönnten sich Mickey Munoz, Mickey Dora und Terry «Tubesteak» Tracey – lauter gestandene Surfertypen – gerade eine kleine Zigarettenpause. Sie machten sich laut lustig über den winzigen, weiblichen Eindringling. Das verunsichterte Mädchen fiel prompt auf die Nase. Tubesteak rannte hin, um ihr aufzuhelfen und rief aus: «Gee, it’s a gidget!». Damit war ein neues Wort erfunden (gidget: girl midget) und eine Freundschaft geboren. Der Film «Gidget» wurde zum Box-Office-Hit, Hawaii-Shirts und Shorts gehörten nun zur Uniform jedes relaxten Amerikaners, der weder mit einem Beat noch mit einem Bürolisten oder gar Soldaten verwechselt werden wollte.

«Dick Dale gibt nicht vor, ein gelernter Gitarrist zu sein», sagt Dick Dale, ein Mann, der genauso Gitarre spielt wie er redet, nämlich in furiosen, intensiven Wellen. Und wenn Dick Dale über sich selber redet, tut er dies gern in der dritten Person singular. «Dick Dale erzeugt die Sounds von Mutter Natur», führt er weiter aus. «Das war von Anfang an so. Am Anfang war Dick Dale Surfer, und so spielte er Gitarre, um mit Musik ein ähnliches Gefühl zu erzeugen, wie er es in der Natur beim Surfen spürte. Er spielte mit dem Demutsgefühl, das man spürt, wenn man erkennt, dass wir die Natur nicht unter Kontrolle haben können. Wenn die Natur deinen Hintern kicken will, so tut sie das. In der Lage