gewidmete Website listet weit über eintausend aktive Surf-Bands und Solo- Künstler auf (dazu einige, die nicht mehr unter uns weilen, zum Beispiel Joe Meek). So findet man da The Bent Sceptres (aus Iowa City), The Bottlenose Koffins (Seattle), The Fin-Dictators (Dunellen, New Jersey) und Meshugga Beach Party (San Francisco). Derweil die überwältigende Mehrheit in den USA beheimatet ist, stammen die Messer Chups aus St. Petersburg, Russland, Jason & The Retronauts aus Madrid, The Hawaiian Astro Boys aus Gent, Belgien, und Vic Torea & The Nakeds aus dem schweizerischen Winterthur. Dagegen soll es auf Hawaii, der Wiege des Surfens, bloss eine Surfband geben: Sex With Lurch.
Die Hawaiianer hatten schon im zehnten Jahrhundert die Kunst gemeistert, auf einer Holzplanke stehend über die Wellen zu gleiten. News von diesem Zeitvertrieb erreichten Europa dank den Berichten eines Leutnant James King, der mit der Expedition von Kapitän Cook im Jahr 1778 in Polynesien landete. Danach lebte das Paradies nicht mehr lang. Heerscharen von Entdeckern, Händlern, Walfängern und überhaupt Desperados brachten den Einheimischen Alkohol, Krankheit und Tod. Ihre Kultur missfiel insbesondere den calvinistischen Missionaren, die am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts ankamen – der Anblick der nackten Surfer machte ihnen speziell zu schaffen. Anstatt sie dazu anzuhalten, zur Ausübung ihres Sportes gestärkte weisse Hemden und anständige Hosen zu tragen, wollten sie das Surfen ganz unterbinden.
Fast ein ganzes Jahrhundert lang blieb der «Wasserschlitten» die Domäne einer Handvoll verwegener Aussenseiter. Einer von diesen war George Freeth, der eines Tages just dann dahergeritten kam, als sich Jack London ferienhalber zum ersten Mal ins Meer stürzen wollte. «Als ich nach einer grossen Welle das Wasser abschüttelte, um der nächsten Welle entgegenzublicken», schrieb London später in der Zeitschrift «Woman’s Home Companion», «sah ich auf dieser