«Ein einziger Wellenritt, und schon werden auch Sie sagen, dass nichts, nicht einmal das Fliegen, so viel Spass macht wie dieser Wasssersport. Und Sie werden zudem sagen, dass der Wasserschlitten die tollste Erfindung auf der Welt ist.» Das versprach ein amerikanischer Zeitungsartikel im Jahr 1933, komplett mit Anweisungen, wie man sich seinen eigenen «Wasserschlitten» bauen konnte. Schade nur, dass dies nie zu Brian Wilson durchdrang – selbst dann nicht, als er im Herbst 1961 auf Drängen von Bruder Dennis seine erste von vielen Lobeshymnen auf den Sport komponierte – «Surfin’».
Eine der traurigsten Filmszenen aller Zeiten zeigt die Blues Brothers John Belushi und Dan Aykroyd, in einem Beach-Boys- TV-Special 1976, beim unseligen Versuch, ein bisschen PR-Material aus dem traurigen Geisteszustand des genialischen Songschreibers zu quetschen. Verkleidet als «Surf Polizisten», führen sie einen sichtlich verwirrten Brian aus dem Bett, in welchem er über die letzten paar Jahre hinweg «Surf’s Up» geschrieben hat und fahren mit ihm zum Strand. Dort wuchten sie den massiv übergewichtigen Sänger auf ein Surfbrett und schleppen ihn hinaus in die Wellen. Wilson in seinem triefenden Pyjama wird sichtlich von der Panik gepackt und gibt eine höchst glaubwürdige Darstellung eines Mannes ab, der von der wirklichen Polizei gequält und seiner Würde beraubt worden ist. Im Surfen dreht sich alles um die Euphorie. Genauso wie im Rock’n’Roll. Es ist eine der grossen Ironien der Popgeschichte, dass der Mann, der Surfing vom Aussenseitersport zum weltumspannenden (Musik-)Phänomen machte, Angst vor dem Surfen hatte. Und dass der Beach Boy, der das Surfer-Leben buchstäblich bis zum Geht-nicht- mehr lebte, nämlich sein Bruder Dennis, beim Schwimmen ums Leben kam.
Heutige Surfbands legen bei ihrer Namensgebung oft einen drolligen Sinn für Humor an den Tag. Eine der Surfmusik