Landy wurde 1976 wegen seinen wuchernden Honorarforderungen gefeuert, kam aber 1982 wieder ins Spiel, als Wilson rückfällig wurde. Diesmal kam die Behandlung einer Gehirnwäsche gleich. Landy verordnete seinem Patienten ein Cocktail an Neuroleptika und setzte ihn auf eine 600-Kalorien-Diät; dazu kamen tagelange Therapiesitzungen im Exil auf Hawaii. Als Landy immer mehr auch die Kontrolle über Wilsons Finanzen und Musik an sich riss (das 1988 erschienene Debütalbum war in Wirklichkeit eine Zusammenarbeit), versuchten die Beach Boys vor Gericht ein Ende der Behandlung zu erwirken.
1992 waren alle Kontakte zwischen Wilson und Landy gekappt, doch hinderten juristische Streitereien mit den übrigen Beach Boys Wilson daran, schnell wieder kreativ zu werden. Wobei die Ideen längst nicht mehr so sprudelten wie einst: seit dem Comeback-Album «Imagination» (1998) bauen Wilsons Werke oft auf altem Material auf, bei Konzerten machen Beach-Boys-Hits den Grossteil seines Repertoires aus. Die Rückgriffe wurden allerdings immer mutiger, und 2004 erlebte das lange von Wilson tabuisierte «Smile» seine späte Premiere.
Als hätte Wilson mit der Fertigstellung von «Smile» eine Schreibblockade überwunden, legt er mit «That Lucky Old Sun» nun ein autobiographisches Konzeptwerk vor. Das wohlklingende Album klingt, als wollte er die verlorenen Jahre vergessen machen. In den von ihm gesprochenen Intermezzi preist Wilson die paradiesischen Zustände im Kalifornien der frühen sechziger Jahre und thematisiert in «Goin’ Home» die finstere Zeit, als er sich 1967 von der Welt abkehrte.