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das kulturelle überformat
Nr. 17 / 5. September 2008
#Die besten Alben
  5/6
dossier: Brian Wilson
Die besten Alben

abgebrochen, als zum Auftritt in New York bloss zweihundert Seelen erscheinen. Damit ist wieder ein schönes Beach Boys-Album gestorben.

«Sunflower» (1970)
Zusammen mit den kleineren Hits «I Can Hear Music» und «Bluebird Over The Mountain» kam «Do It Again» dann doch noch auf ein Album – auf «20/20». Dieses war vor allem wegen einem weiteren Outtake von «Smile» hörenswert – «Cabinescence», komponiert von Brian Wilson und Van Dyke Parks. «Sunflower», das nächste und letzte Album für Capitol Records, gehörte dann aber wieder zu den allerbesten Beach Boys-Alben – in den US-Charts schaffte es den beschämenden Rang 151. Wiederum steuerte Dennis Wilson einige Spitzenlieder bei, besonders «Slip On Through» und «Forever». Einsames Highlight sind die knapp zwei Minuten von «This Whole World», ein schlingerndes, euphorisches, surreales Karussell von einem Brian Wilson-Song.

«Surf’s Up» (1971)
Die Beach Boys sind in zwei Lager gespalten – die Wilsons mit ihren Drogenproblemen und künstlerischen Visionen einerseits, die nüchternen Mike Love, Al Jardine und Bruce Johnston mit ihren kommerziellen Ambitionen andererseits, als ein neuer Manager sie dazu überredet, endlich die politischen und sozialbewussten Gedanken in Lieder zu fassen, die sie privat schon lange hegen. Ausserdem bringt der Manager Brian dazu, das halbfertige Relikt «Surf’s Up» aus den Smile-Tagen zu vollenden. Mike Love textet Leiber/Stollers «Riot in Cellblock Number 9» um und nennt die regelrecht rockigen Resultate «Student Demonstration Time». Die Harmoniegesänge sind