Takashi Murakami, «Cosmos», 1998
Acryl auf Leinwand kaschiert, 300 x 450 cm
Sammlung 21st Century Museum Of
Contemporary Art, Kanazawa, Courtesy
TomioKoyama Gallery, Tokyo,
©1998 Takashi Murakami/Kaikai Kiki Co.,
Ltd. All Rights Reserved
Murakami und Japan sind in permanenter Dialektik miteinander verbunden. Der Künstler ist nicht nur Teil dieser Gesellschaft, er reagiert konsequent und kompromisslos auf seine Umgebung. In Japan gab es das Wort Kunst vor 1868 nicht. Die Moderne hielt auch nicht via Museen oder Galerien Einzug im Kaiserreich. Vielmehr waren es die grossen Kaufhäuser, die sich – um dem westlichen Trend Rechnung zu tragen – auf einer Etage eine Ausstellung leisteten. Die Folge davon war, dass Japaner erstmals mit Werken von Marcel Duchamp oder Man Ray im Kaufhaus konfrontiert wurden. Dieses Nebeneinander von kommerziellen Produkten und künstlerischem Ausdruck ist seitdem geläufig. Und nicht nur Murakami ist ein Kind dieser Entwicklung. Etwa auch der andere grosse Protagonist der Kunstszene, Yoshitomo Nara, ist eins mit der Welt der Waren. Murakami hat in Tokio denn auch die Kaikai Kiki Company Ltd. gegründet, die nun als Firma seine Kunst herstellt. Er selbst ist einzig noch mit der Konzeption und der sehr strengen Qualitätskontrolle beschäftigt, den Rest erledigen seine 60 Mitarbeiter, die pünktlich kurz vor neun Uhr mit der Stechuhr ihre Arbeit beginnen.
Der Titel der Ausstellung «©Murakami» könnte treffender nicht sein. Hier geht es um einen Brand, und nicht um ein singuläres kreatives Statement. Die Werke, die Murakami in den letzten Jahren erschaffen hat, sind wiederum auch Antworten, Reaktionen, Provokationen und Ableitungen. Der Ursprung ist stets in der japanischen Kultur zu finden. Als Theoretiker hat er den Begriff «Superflat» erfunden, also «Superflach». Damit zog er einen Bogen zwischen der traditionellen, jahrhundertealten Malkunst Japans mit der Gegenwart von Anime und Manga. In der Tat verweigert sich