Takashi Murakami, Signboard TAKASHI,
1992/2000, Markenlogo kaschiert
70 x 47,9 x 1,4 cm
Leihgabe des Künstlers
©1992-2007 Takashi Murakami/Kaikai
Kiki Co., Ltd. All Rights Reserved
Da stand er nun also: der erste Louis Vuitton-Shop in Brooklyn. Allerdings nicht für lange, ist er doch bereits unterwegs nach Frankfurt. Denn das ultrateure und luxuriöse Geschäft war Teil der Ausstellung «©Murakami», weil der Künstler seit einigen Jahren Schriftzüge in allen möglichen Farben für Taschen und Seidentücher herstellt, die – wie in Brooklyn zu beobachten war – dann in ein Täschchen für das Handy münden, das bescheidene 220 Dollar kostet. Ein Handtasche ist dementsprechend erst im vierstelligen Bereich zu haben und die zahlreichen Besucherinnen und Besucher, die für die Ausstellung im Brooklyn Museum of Art lange Wartezeiten auf sich nahmen, rieben sich ob den Preisen und der schamlosen Vermischung von Kunst und Kommerz nur noch die Augen.
Kunst und Kommerz ist seit den Zeiten Andy Warhols zwar nichts Neues. Aber gegenüber Murakami erscheint die Pop Art-Ikone geradezu als Waisenknabe. Dieses scheinbar so sorglose Verknüpfen zweier Welten, die in der seriösen Kunstwelt Europas zumindest vordergründig ein Tabu zu sein scheint, lässt sich mit einem rein westlichen Hintergrund nicht befriedigend rechtfertigen. Japan ist anders und selbst in seiner Verwestlichung in nichts zu vergleichen mit Europa oder den USA. Es bedarf allerdings keiner Kenntnisse über die japanische Seele, um Murakami zu begreifen. Mann muss sich bloss auf seine Kunst und seine Theorien einlassen und erhält durch ihn Einlass in diese fremde Welt.