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das kulturelle überformat
Nr. 17 / 5. September 2008
#«Son Of Rambow»
  7/8
film
«Son Of Rambow»

benötigten. Aber man verbraucht sehr viel Energie. Irgendwie musst du immer allen alles erklären, als hätte keiner, der in diesen Filmstudios arbeitet, Ahnung vom Filmemachen. Deshalb warten sie stets auf das nächste grosse Ding und versuchen dieses dann zu kopieren.

Interessant ist aber doch, dass alle paar Jahre wieder ein unabhängiger britischer Film gerade wegen seiner einfachen Art grosse Erfolge in den USA feiert, aber die grossen Studios nicht fähig sind, diese Einfachheit und Frische zu kopieren.

Goldsmith: Es gibt ja auch in den USA einfache und erfrischende Filme wie etwa «Juno». Und wir werden sehen, ob die grossen Studios diese amerikanische Art eines unabhängigen Films versuchen werden zu vervielfältigen. Ich denke, das Publikum will einfache gute Geschichten erzählt bekommen. Und ich habe den Verdacht, dass es in Hollywood zuviele Leute gibt, die dem Publikum nicht genügend Kredit geben. Sie halten das Publikum für blöde. Man braucht sich nicht hinzusetzen und zu diskutieren, was das Publikum als nächstes will. Was sie wollen, ist nichts weiter als eine gute Geschichte.

Es fällt auf, dass es viele kommerzielle Filme gibt, die in den ersten dreissig Minuten eine tolle Idee zu einer guten Geschichte


Regisseur Garth Jennings


entwickeln, diese aber danach völlig aus den Augen verlieren.

Jennings: Das hat damit zu tun, dass viele Studios zu drehen beginnen und dann anschliessend weiter am Skript herumbasteln. Meistens sind daran auch noch mehrere Leute beteiligt. Man versucht stetig nachzukorrigieren. Dann werden oft auch gewisse Szenen noch einmal gedreht. Mal abgesehen davon, dass dies ungemein viel Geld kostet, bestätigt es die Einsicht, dass, wenn eine Geschichte zu Beginn nicht sauber und bis zum Ende aufgesetzt ist, kann am Ende auch nichts Befriedigendes rauskommen.

Goldsmith: Dass solche Filme in den Kinos kommerziell funktionieren, hat damit zu tun, dass sie entweder ein cleveres Konzept haben, das man beworben hat, oder aber