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das kulturelle überformat
Nr. 17 / 5. September 2008
#«Son Of Rambow»
  6/8
film
«Son Of Rambow»

wieder zurückkehren zur alten Kunst des Filmemachens. Mit Playback und Monitoren arbeitet man völlig automatisch mit dem Hintergedanken, wenn etwas nicht perfekt war, können wir es immer und immer wieder wiederholen. Bei «Son of Rambow» allerdings waren alle viel aufmerksamer. Man beobachtet die Szenen mit eigenen Augen und jeder scheint mehr Teil des Films zu sein, als wenn da alle in einen Monitor gaffen. Es macht die Arbeit nicht nur schneller und effektiver, sondern das Ganze macht auch sehr viel mehr Spass.

Jennings: Das stimmt. Jeder hat Spass und jeder fühlt sich als Teil davon.

Und dies spürt man eben, wenn man sich den Film anschaut. Der Film strahlt diese Freude aus. Nach Ihrem ersten Spielfilm «The Hitchhiker’s Guide To The Galaxy» sagten Sie: weniger ist oft mehr. Daran schienen Sie sich nun bei «Son of Rambow» zu halten.

Jennings: Wir versuchten den Film so ökonomisch zu gestalten wie es nur geht. In allen Belangen – auch inhaltlich. Nur nicht zuviel. Ganz einfach soll er wirken. Ein guter Witz im Drehbuch ist besser als drei schlechte.

Es wäre noch spannend sich vorzustellen, wie «Son of Rambow» aussehen würde, wenn ein grosses Hollywood-Studio ihn realisiert hätte.

Goldsmith: Die hätten bereits das Drehbuch abgelehnt.

Jennings: Sie hätten nie einen Film akzeptiert, in dem der Hauptdarsteller in den ersten zehn Minuten des Films keine Textzeile hat. In grossen Filmen hat man keine anfänglich stummen Stars. Das geht so nicht.

Goldsmith: Aber unsere Aspiration war natürlich trotzdem, dass wir auf unsere Art und Weise einen grossen Film machen wollten. Einer, der danach eben doch auch auf den grossen Leinwänden und in den wichtigen Kinos läuft. Wir sind auch in diesen Film hineingegangen mit der Absicht einen grossen Studiofilm zu realisieren. Letztlich ist er natürlich gleichwohl ein kleiner Independentfilm geworden.

Aber Ihre Mentalität war eben trotz dieser Absicht eine andere.


Goldsmith: Die Mentalität war anders, das stimmt…

Jennings: …aber das Ziel war dasselbe. Wir wollten halt trotz der kleinen Mittel einen grossen Film machen.

Goldsmith: Wir haben ja auch nichts gegen Studiofilme. Wir haben die Arbeit an «Hitchhiker’s Guide» sehr genossen und hatten da auch die kreative Freiheit, die wir