Hannes Binder, Zeichnung aus
«Glausers Fieber», enthalten im
Sammelwerk «Nüüd appartigs...»
© Limmatverlag, Zürich
Oesenberg. Juli 31 Nachanalyse. Januar 1932 bis Juli 32 Paris als ‹freier Schriftsteller› (wie man so schön sagt). Zum Besuch meines Vaters nach Mannheim. Dort wegen falschen Rezepten arretiert. Rücktransport in die Schweiz. Von Juli 32 bis Mai 36 interniert. Et puis voilà. Ce n’est pas très beau… ».
Verwickelte Phantasmagorien
Obschon der Fremdenlegionsroman «Gourrama» schon um 1928 herum entstanden ist, ringt Glauser erst ab 1935 seinem chaotischen Lebenswandel mit den Studer-Krimis die wichtigsten Bücher ab. Man geht nicht fehl in der Annahme, das Glauser mit seiner Hauptfigur, dem korpulenten, schlauen, bodenständigen, aber nichtsdestotrotz mit allen Wassern gewaschenen Berner Polizeiwachtmeister Jakob Studer eine Art ideale und verständnisvolle Ersatzvaterfigur kreierte, einen literarischen Vater, wie ihn Glauser real selbst schmerzlich misste. Die Studer-Krimis gerieten zu verwickelten Angelegenheiten, die im Bernbiet («Der Chinese»), in Genf («Der Tee der drei alten Damen»), im Appenzell («Krock & Co.»), ein bisschen überall («Die Fieberkurve») und in der Klappsmühle («Matto regiert») spielten, an Orten also, die Glauser selbst gut kannte.
Binder, den an Glauser neben den verwickelten Handlungen vor allem die Stimmungen und grotesk-phantastischen Beschreibungen, Bilder und Situationen faszinieren, durchlief mit seinen optisch-textlichen Glauser-Adaptionen einen veritablen Lernprozess. Die Entwicklung führte von der wortreichen Comic-Umsetzung «Der Chinese», die