gefährlich es sei, Obama zu wählen. Mit Obama, so McCain, als Oberbefehlshaber der Armee sei die Welt nicht mehr sicher. Gut zu wissen, dass ein 72-Jähriger mit Krebsdiagnose nun weiss, dass – sollte ihm in seiner Amtszeit etwas geschehen – ein schussfreudiger Cheerleader ohne jegliche Ahnung von der politischen Agenda ins Weisse Haus einziehen würde.
Die Wahl von Sarah Palin als Vize ist in höchstem Masse zynisch. Und verantwortungslos. Zudem outen sich die Republikaner einmal mehr als patriarchalische Horde, die nicht auf der Höhe der Gleichberechtigung ist. Sie denken, frustrierte Hillary-Wählerinnen zu gewinnen, mit der blossen Tatsache, dass der von ihnen gewählte Vize von weiblichem Geschlecht ist. Sie hätten auch einfach auf ein Wahlplakat schreiben können: «Frauen sind blöd. Aber unser Babe sieht wenigstens noch gut aus».
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Soweit so schlecht. Nachdem McCain seine Wunschkandidaten Tom Ridge und Joe Liebermann, die er in den letzten Monaten minutiös überprüfen liess, als «Running Mate» hatte fallenlassen müssen, da der rechte Flügel am Parteitag der Republikaner gemeutert hätte, entschied er sich innerhalb von 24 Stunden für Sarah Palin. Dass selbst der Präsidentschaftskandidat nicht alles über sie weiss, ist die Verantwortungslosigkeit an der ganzen Geschichte. Zudem läuft noch ein Verfahren gegen sie in Alaska, weil sie den Chef der Polizei auf die Strasse setzte, weil der wiederum ihren Ex-Schwager nicht entlassen wollte. Im Entlassen ist Sarah Palin Weltklasse. Als die 44-Jährige noch Bürgermeisterin ihrer Heimatstadt Wasilla war, wollte sie gewisse Bücher aus der Bibliothek entfernen, da sie sich mit den strengen religiösen und anti-sexuellen Lehren nicht vertrugen. Die Bibliothekarin weigerte sich. Der Rest können sie sich denken. Dem Museumsdirektor erging es nicht anders. Und so weiter und so fort.