BLACKsummers'night
Maxwell
ra. Acht Jahre hat sich Maxwell, einst das grosse Aushängeschild des Neo-Soul (neben D’Angelo und Lauryn Hill) Zeit gelassen für sein viertes Studioalbum. «BLACKsummers’night» ist Teil einer Trilogie, die er im Verlaufe des kommenden Jahres veröffentlichen will. Das Warten hat sich auf jeden Fall gelohnt. Die neuen Songs bieten ein sensationelles Soul-Erlebnis, nicht nur, weil Maxwell ein ausserordentlicher Interpret seiner Texte ist, in dem er gleichzeitig mehrere Dimensionen aus einer einzigen Songzeile herausschälen zu imstande ist. Sondern auch, weil er hier eine ausserordentliche Band im Rücken hat, die sich konsequent an feinstem Handwerk festhält. Auf dieser Platte gibt es keine Zugeständnisse an kurzlebige Trends und zum Glück benutzt Maxwell für seine geschmeidige Stimme auch keine Verfremdungen wie das längst überstrapazierte Auto-Tuning. Die Klangqualität ist superb, die Details in den Arrangements schier endlos. Und wenn man diese eigentlich stille Platte mit der richtigen Lautstärke hört, ergibt sich ein fast cinematographisches Erlebnis. Man darf auf den nächsten Teil der Trilogie gespannt sein. (Sony)
Voltaic
Björk
ra. Björk wäre nicht Björk, wenn sie auf ihr letztes Werk «Volta» ein herkömmliches Live-Album folgen lassen würde. «Voltaic» ist ein – je nach Ausgabe – umfangreiches Kompendium zu «Volta» geworden. Auf der normalen Live-CD ist ein in einem einzigen Take aufgezeichneter Studio-Livemitschnitt ohne Publikum zu geniessen, in dem sie ihre komplexen Songs gemeinsam mit der von «Volta» her bekannten weiblichen Blaskapelle (die auch als Chor fungiert) und den Elektronikern Mark Bell und Chris Corsano weiter auslotet. Die Deluxe-Ausgabe (die man sich trotz des hohen Preises leisten sollte) beinhaltet eine weitere CD mit Remixes und zusätzlich zwei DVDs. Auf der ersten sind zwei Live-Mitschnitte zu sehen (Paris sowie eines in einer Kirche in Reykjavik), auf der zweiten werden sämtliche (wie immer allen künstlerischen Ansprüchen gerecht werdenden) Videoclips präsentiert. Nicht alle Künstler, die derart konsequent ihren Weg gehen, gewähren uns auf diese umfangreiche Art und Weise Einblick in ihr Schaffen. Ein aussergewöhnliches Dokument. (Nonesuch)