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Diese Kritik am Umgang mit dem katholischen Glauben sowie dessen Verbindung mit Lust und Erotik machten den bereits als Homosexuellen nicht akzeptablen Pasolini definitiv zum Aussätzigen. Was nicht erkannt wurde war, dass sich Pasolini selbst inmitten dieser Widersprüche wiederfand. Obwohl er später in seiner «Trilogie des Lebens» filmisch dem Eros als Befreier huldigte, widerruf er diese Einschätzung später wieder. Und mit seinem letzten Film, dem heute noch unvergleichlich schockierend wirkenden «Salò», entlarvte er den faschistoiden Umgang mit der Sexualität als den eigentlichen Tod des Sexuellen. Der Mensch, sein Körper und seine Lust, zur Ware degradiert: «Salò» war der Abgesang auf eine mögliche moralische Errettung des Menschen in der Konsumgesellschaft von heute.
Pasolini hat die Premiere dieses Films nicht mehr erlebt. Und wenn auch nicht alles, das er in seinen 53 Lebensjahren erschaffen hat, von selbem Wert ist, vieles sich widerspricht und einige Aspekte seiner Gesellschaftskritik zu reaktionär ausfielen, so bleibt doch das Werk eines unermüdlich sich und alles um ihn herum in Frage stellenden Menschen zurück. Letztlich war er im Kern stets ein Romantiker und einer, der die Poesie des Lebens gegen die Missstände verteidigen wollte. Pasolinis Werk berührt noch heute und regt unvermindert zum Denken an. Es ist also kein Zufall, dass sein Vermächtnis nun an einem Ort gezeigt wird, an dem es vom Geiste Friedrich Dürrenmatts umschlossen wird.
Bis zum 6. September 2009. Centre Dürrenmatt Neuchâtel.
Webseite »
Pier Paolo Pasolini – The Filmmaker – Documentary (YouTube):
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