innerhalb eines Monats im Jahre 1961 im Trio mit Paul Bley und Steve Swallow aufgenommen, legte er den Grundstein für einen Jazz, den man entweder «chamber jazz» (Kammerjazz) oder «third stream» (die dritte Strömung) nannte. Beide Alben waren über Jahrzehnte nicht mehr erhältlich, bis der Produzent und ECM-Labelchef Manfred Eicher sie 1992 unter dem Titel «Jimmy Giuffre 3, 1961» als Doppel-CD wiederveröffentlichte.
Eicher tat dies nicht nur, um ein elementares Kapitel der Jazzgeschichte wieder hörbar zu machen, sondern auch, weil eben diese Musik jene Philosophie vermittelte, die ihn zur Gründung seines ECM-Labels veranlasst hatte. Jazz im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne und als Bindeglied zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Es erstaunt nicht, dass bei ECM neben Jazz auch Klassik veröffentlicht wird und dabei zwischen den beiden Polen eine hörbare Homogenität herrscht, die Schubladendenkern verborgen bleibt.
Jimmy Giuffre, der seine Sporen zunächst im Cool Jazz an der West Coast abverdiente, machte bereits Ende der fünfziger Jahre mit einer eigenen Formation von sich reden, als er gemeinsam mit dem Gitarristen Jim Hall und dem Posaunisten Bob Brookmeyer ein Jazztrio ohne Bass und Schlagzeug präsentierte. Während die Drei sich vor allem formal von anderen unterschieden und dabei bewiesen, dass Giuffre nicht nur ein begnadeter Musiker sondern ein ebenso begabter Komponist war, sollte die nächste Trioformation noch einen Schritt weitergehen. Als der gebürtige Texaner Giuffre 1959 in New York den auch