Ausstellung, mit der das Imperial War Museum der Erinnerung an den ur-englischen Erfolgsautor und einer von zwei fiktiven Helden huldigt, die aus seiner Feder stammen (der andere ist Caractacus Potts, Erbauer des Chitty Chitty Bang Bang-Mobils).
Mit dem Silberlöffel im Mund
Ian Lancaster Fleming erlebte ohne Zweifel das, was die Briten noch heute gern «a good war» nennen. Sprich: der Krieg meinte es gut mit ihm. Er setzte im charmanten, snobistischen Upper-Class-Trottel ungeahnte Talente frei und verwandelte ihn in eine Stütze der Nation, dem sogar eine prägende Rolle in der Formierung der amerikanischen CIA nachgesagt wird. Die Beschreibung «he was born with a silver spoon in his mouth» könnte für ihn erfunden worden sein. Sein Grossvater hatte eine erfolgreiche Handelsbank gegründet, sein Vater war ein prominenter konservativer Parlamentarier, die Familie schwamm in Geld und wohnte im noblen Londoner Quartier Hampstead. Entsprechend genoss Ian die beste Schulbildung, die man für Geld kaufen konnte, und besuchte das Internat von Eton. Im Gegensatz zum älteren Bruder Peter – später ein erfolgreicher Reiseschriftsteller – beschränkten sich die Talente von Ian auf den Sport. Davon zeugte auch sein Gesicht: die schiefe Nase war das Resultat eines Nasenbeinbruches, das ihm Henry Douglas-Home, Bruder des zukünftigen Premierministers, im Verlauf einer Eton-Wallgame-Partie zugefügt hatte (es handelt sich dabei um ein an Absurdität kaum zu überbietendes Spiel, bei welchem sich ein Knäuel Teenager auf einen Ball wirft, der sich in der Folge kaum mehr bewegt).