Beim Betreten des Imperial War Museums fühlt sich der Besucher geradewegs in eine andere Welt gestürzt – nämlich in die Welt von Tim, Struppi und Kapitän Haddock. Man erinnere sich: eine subtil und doch knallig kolorierte Comic-Welt von schnurrbärtigen Baddies (Bösewichte), diebischen Zigeunern und supergeheimen Mini-U-Booten. Denn schon die Eingangshalle des Museums ist voll von Geräten, die nur so von Abenteuer duften, und hallt wider vom historischen Echo der Goodies und Baddies, welche sie bedienten.
Zum Beispiel das gurkenhafte Mini-U-Boot, mit dem Mussolini eine Zwei-Mann-Besatzung auf den Weg schickte, um unter den Netzen hindurchzutauchen, die gegnerische Schiffe im Hafen schützen sollten, um an deren Bug einen Sprengsatz zu montieren. Oder (so steht es mit schwungvollem Schriftzug schwarz auf sandbrauner Tarnfarbe geschrieben) «Monty’s Tank» – der leibhaftige Panzer, mit dem Feldmarschall Montgomery 1942 durch die nordafrikanischen Dünen kurvte und im Oktober bei El Alamein den ersten grossen Sieg für die Alliierten orchestrierte. Sicher – wer tiefer in die Räumlichkeiten des Museums eindringt, wird die Augen vor dem Gräuel kriegerischer Aktivitäten nicht länger verschliessen können. Wer allerdings hinter der bolzengrad in die Luft ragenden V-2-Rakete hindurch nach links sticht, darf sich noch ein bisschen länger der Illusion hingeben, dass der Krieg – wenigstens in früheren Zeiten – eigentlich ganz lustig war, so quasi eine muntere Pfadfinderübung, halt einfach im ganz grossen Stil. «For Your Eyes Only – Ian Fleming and James Bond» heisst die