«hommage à franz kafka» (1976)
Aus: pavel schmidt, «bezeichnungen und
beziehungen», kehayoff verlag münchen.
Pakkasvirta (1986) Aleksei Balabanov (1994) und Michael Haneke (1997) «Das Schloss». Steven Soderbergh hat mit «Kafka» (1991) ein filmisches Essay verfasst.Doch den wahren Kafka findet man nicht in diesen Filmen, sondern dort, wo er mit dem anderen Künstler eins geworden ist. Wo Kafka sich in der Kunst des anderen befindet. Dort lebt Kafka weiter. Nicht in den tausenden Seiten irgendwelcher Biografien. «Lost Highway» oder «Mulholland Drive» von David Lynch sind Kafka. «Citizen Kane» von Orson Welles ist Kafka. «Brazil» von Terry Gilliam, «Taxi Driver» von Martin Scorsese, die TV-Serie «The Prisoner», «Spider» von David Cronenberg und «Bug» von William Friedkin: alles Kafka.
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Der verstorbene Berner Liedermacher Mani Matter besingt den Mann, der vom Amt aufgeboten wurde und letztlich im Labyrinth der Gänge verschwindet. Oder über den Mann, der beim Coiffeur sitzt und durch den hinter ihm liegenden Spiegel sein Spiegelbild verhundertfacht sieht und so in den Abgrund seiner Existenz blickt. Auch das ist Kafka. Oder die düsteren, einem fast den Atem raubenden Klanggewölbe von Nine Inch Nails. Tom Waits. José Saramago. Paul Auster. Alles Kinder Kafkas. Robert Crumb hat ihn für sein Comic «Kafka» gezeichnet und dabei das Innere als Äusserliches sichtbar gemacht, ebenso Pavel Schmidt (siehe Portfolio), dessen «f.k.» die existenziellen Untiefen via Malerei an die Oberfläche holt.. Der US-Autor Tyler Knox verwandelt «Die Verwandlung» in seinem Roman «Kockroach» und macht aus aus einer Kakerlake einen Menschen…