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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Andreas Neumeister
  4/5
literatur
Andreas Neumeister

Blut», die Musik als Landschaftsvermesser. In «Könnte Köln sein» taucht sie zwar wieder auf, doch ist die Musik als herkömmliche Klangquelle nur noch Statist im Gegensatz zu früher. Das Buch ist Gordon Matta-Clark gewidmet, dem grossen New Yorker Avantgardisten, der die Dekonstruktion zur Kunst erhob und unser Sehverständnis aus den Angeln hob.

Frankreich – das Land, im dem das Wort discothèque erfunden wurde
Erst die guillotine und dann die discothèque. Erst die guillotine, dann photographie und cinèmatographie und erst dann die discothèque
Les Grands Boulevards, le Grand Palais. Kleiner Versicherungsfall unter riesigem Glasdach
Die Grossen Boulevards durch die Felder des Elysiums. Aufenthalt der Seligen. Die Grossen Boulevards in Richtung eines gewaltigen Bogens, der inmitten von Wiesen steht

Andreas Neumeister, aus «Könnte Köln sein»
In «Könnte Köln sein» dekonstruiert Neumeister den urbanen Raum. Er zoomt auf Details, er gräbt sie um, hinterfragt scheinbar Alltägliches und akzentuiert den Nebenschauplatz, weil sich dort oft die wahren Dinge verbergen. Dabei ist ihm Deutschland schon zu eng geworden: Berlin, Köln, München sind zwar auch da, aber dann: Rom, Paris, New York, Moskau, Los Angeles, Warschau. In Italien ist er auf der Suche nach dem Geist Pasolinis. Nach der literarischen und filmischen Schönheit. Aber auch des Bösen. In Como ein Besuch von Giuseppe Terragnis Casa del Fascio, dem Haus des Faschismus. Der Anblick dieses Hauses – schreibt Neumeister – lasse «unsere