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das kulturelle überformat
Nr. 16 / 3. Juli 2008
#Interview mit Sa Dingding
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dossier: China
Interview mit Sa Dingding

Vertreterin der Plattenfirma Universal China. Es entspinnt sich ein von Seiten der Künstlerin mit intensivem Eifer geführter Dialog, der manchmal ziemlich rätselhaft bleibt. Dies zum einen wegen der offensichtlichen Übersetzungsprobleme. Zum anderen auch deswegen, weil Dingding oft andere Dinge für interessant hält, als der Interviewer. Des Weiteren deswegen, weil die Künstlerin beim Reden manchmal mit einer für uns ungewohnten Rhetorik ans Werk geht, bei der man selten weiss, ob sie etwas freilegen oder verstecken soll. Dabei muss sich der Interviewer eine Grundsatzfrage stellen: sind es nicht gerade die «tiefschürfenden» Fragen, die Fragen, welche danach trachten, eine «Essenz» einzufangen, die eine Künstlerin wie Dingding (oder überhaupt Worldmusic-Akteure) in die Schubladen «Exotik» und «Esoterik» abdrängen? Wäre es nicht angemessener, solche Künstlerinnen und Künstler einfach das sein zu lassen, was sie so oft sein wollen, nämlich ganz einfach Popstars wie die Beatles und Bob Marley?

Sa Dinging, dürfen wir eine kleine Lebensgeschichte haben von Ihnen?


Dieses Album enthält meine Musik und es ist ein ehrlicher Ausdruck meiner Imagination. Ich wurde in der Mongolei geboren, meine Mutter ist Mongolin, der Vater Chinese. Als Kind lebte ich mit meiner Grossmutter in der Steppe. Mit sechs Jahren zog ich in die Stadt zu den Eltern. Ich vermisste die Steppe und die Grossmutter. Es war eine Zeit, in der ich frei war, den ganzen Tag spielen durfte, den ganzen Tag den Liedern lauschen, welche die Menschen da sangen. Das lehrte mich: Musik ist Freiheit. So wuchs ich auf.