Die drei Teile des nun auf deutsch vorliegenden dicken Wälzers «Ein Vertrag mit Gott» sollen hier exemplarisch für Eisners Spätwerk stehen. Die Titelgeschichte ist, wie erwähnt, 1978 entstanden, «Lebenskraft» ab 1983 und «Dropsie Avenue» 1995. Alle Teile drehen sich um die Bronx und um das Mietshaus an der fiktiven Dropsie Avenue 55, einem Gebäude, das mit jenem vergleichbar ist, in welchem Will Eisner selbst aufwuchs.
Menschen und Schaben
Die Bronx ist trotz den seit einigen Jahren getätigten Sanierungsmassnahmen bis heute ein New Yorker Stadtteil, in welchem sich unterschiedlichste Ethnien tummeln, in welchem es menschelt und brodelt. Die geschichtlichen Aspekte der Bronx stellt Eisner im dritten Teil «Dropsie Avenue» vor und zwar stets in Form von Story-Abfolgen. Man schreibt das Jahr 1870 und die Niederländer als erste Besiedler des Grossraumes New York betreiben in der immer noch ländlichen Bronx Farmen, zunehmend von britischen Einwanderern konkurrenziert und scliesslich von diesen verdrängt. Die Engländer behandeln aber auch die zuwandernden Iren von oben herab. Mit der Wirtschaftskrise und Depression kommen Juden, Italiener sowie Deutsche in die Gegend. Später, und bis heute, bringen Afroamerikaner und Latinos Farbe in die Strassen und Tenements der Bronx. Die Menschen klebten und kleben in den Mietshäusern stets aneinander, hocken geradezu aufeinander. Konflikte, aber auch witziger, humaner, lust- und liebevoller Ungang, den unterschiedlichste Leute hier miteinander pflegen, sind vorprogrammiert. Für seine Plots