brauchte Eisner bloss die Schatulle mit seinen Jugenderinnerungen zu öffnen, um die ganze Bandbreite des sozialen Verhaltens nicht begüterter, aber oft ambitionierter Leute auf attraktive Art und Weise in Szene zu setzen.
Da vermasselt sich zum Beispiel «Der Strassensänger» (Episodentitel), der während der Depression in Hinterhöfen Arien schmetternd und mit herunterfallenden Groschen seinen Lebensunterhalt verdient, eine eventuelle Karriere: er findet nach einem Vollsuff das Haus nicht mehr, wo ihm eine abgetakelte Diva Hilfe versprochen hat. «Der Super» (Episodentitel) wiederum portraitiert einen grässlich fetten und unheimlichen Hausmeister in der Dropsie Avenue, der im Keller wohnt und von dort aus die Mieter terrorisiert. Bis er des Übergriffes auf eine minderjährige Lolita verdächtigt wird, worauf er sich erschiesst. Prügeleien zwischen irischen und jüdischen Jugendlichen, Animositäten zwischen ansässigen Juden und einziehenden Italienern, deren Wogen sich anlässlich der Liebesheirat der Tochter des Italieners mit dem Sohn aus einer jüdischen Familie quasi von selbst glätten: die Episoden bersten vor Leben und die atmosphärisch träfen, in dunkelbraun gedruckten Zeichnungen verströmen geradezu den Duft respektive den Mief der Bronx. Das letzte Kapitel des zweiten Buchteiles «Lebenskraft» trägt denn auch den bezeichnenden Titel «Überleben». Die Episode ist sowohl der zäh andauernden Liebe zwischen zwei alten Menschen, als auch der Zähigkeit der in NYC bis heute allgegenwärtigen Cockroaches (Küchenschaben) gewidmet.