Beispiel mit Jagd, Ringen, Hahnenkampf, Boxen, Fechten oder auch Reiten zu tun hatten. Es gab Ausnahmen. So gab es bei den anarchistisch angehauchten Kelten – aloha Asterix und Obelix – des öfteren Wettspiele zwischen zwei Dörfern, bei welchen eine unbestimmte Anzahl von «Spielern» auf beiden Seiten (es konnte in die Hunderte gehen) versuchten, einen Ball an ein bestimmtes Ziel zu bugsieren. Als Spielfeld diente dabei zumeist das ganze Dorf. Verletzte, ja Tote waren nicht selten zu beklagen. Die benachbarten Angelsachsen wehrten sich so gut es ging gegen den üblen Einfluss der Kelten. 1477 erliess König Edward IV den Befehl, dass «keine Person im Land ungesetztliche Spiele wie Würfel, Quoits (ein Spiel, wo Ringe auf ein Ziel geworfen werden) und Fussball ausüben» dürfe. Stattdessen sollte jeder gesunde Mann das Bogenschiessen erlernen, denn – so der König – die nationale Sicherheit hänge von guten Bogenschützen ab.

An der Tatsache, dass Fussball in seiner heutigen Form in England erfunden worden ist, lässt sich nicht rütteln. Daran kann nicht einmal Mr. Blatter etwas ändern, der auf die Engländer ebenso schlecht zu sprechen ist, wie sie auf ihn. Kunststück: Blatter steht und wirkt ganz in der Tradition seines Amtsvorgängers João Havelange, der den Posten im Jahr 1974 dem Engländer Stanley Rous abgeluchst hatte. Rous war ein Brite im alten Stil, der Lateinamerikanern, Asiaten und Afrikanern misstraute und überzeugt war, dass die Fussballobrigkeiten von einem Europäer geführt werden musste, wenn man nicht riskieren wollte, dass das Spiel von einer – in seinen Augen – unschönen Kommerzialisierung und Politisierung ereilt würde.

Als die südafrikanische Anti-Apartheid-Organisation SANROC die FIFA aufforderte, den Verkehr mit dem offiziellen Fussballverband von Südafrika abzubrechen, weil dieser für die Apartheidpolitik eintrete, verkündete Rous, SANROC gehe es eher um die Einführung des Kommunismus als um Sport, und er kümmerte sich