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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#Ausgehen
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Ausgehen

WINTERTHUR
FOTOMUSEUM
Walker Evans
Bis 23. August 09
www.fotomuseum.ch
Nach der grossen Eugène-Atget-Retrospektive im vergangenen Jahr setzt das Fotomuseum Winterthur seine Reihe wichtiger Klassiker der Fotogeschichte, besonders der zentralen Dokumentaristen, fort und zeigt jetzt eine Werkübersicht von Walker Evans (1903-1975), einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts. Seine luziden, detailreichen Grossbildaufnahmen des amerikanischen Lebens, vor allem auch der Armut des ländlichen Lebens während der grossen Depression, haben Fotogeschichte geschrieben und Heerscharen von Fotografen und Fotografinnen geprägt. Walker Evans ging in seinem vielfältigen Schaffen äusserst innovativ vor und wusste die Essenz des «American way of life» festzuhalten. Die retrospektiv angelegte Ausstellung mit rund 120 Werken umfasst alle Schaffensphasen: die frühen Strassenfotografien aus den 1920er Jahren, die bewegende Dokumentation der Wirtschaftskrise der 1930er Jahre in den USA und auf Kuba, Landschafts- und Architekturaufnahmen, Subway-Porträts, Ladenfronten, Werbetafeln und die späten farbigen Polaroids.

A propos Eugène Atget: Lesen Sie dazu unseren Beitrag in TheTitle 08/2007 »

HAMBURG
KUNSTHALLE
Tanz der Farben
Nijinskys Auge und die Abstraktion
Bis 16. August 09
www.hamburger-kunsthalle.de
Am 19. Mai 1909 trat der russische Tänzer und Choreograph Vaslaw Nijinsky mit dem Ensemble des Ballet Russe erstmals in Paris auf. Nijinsky wurde umgehend zum gefeierten Publikumsliebling auf den europäischen Bühnen. Neben seiner überragenden Laufbahn als Tänzer schuf Nijinsky um 1919 eine ganze Reihe von eindringlichen Farbmalereien, die der modernen Kunst seiner Zeit in Paris verblüffend nahe stehen. Mit fein gezeichneten farbigen Kreisen und Ellipsen kreierte der Tänzer Serien von Blättern, die Raum und Blick vernetzen und Rhythmus und Farbe zu einer gemalten Choreographie intensiver Emotionen verdichten. Diese sehenswerten Blätter zeigt die Ausstellung in bisher in der Öffentlichkeit nicht gesehenem Umfang. In einer gesonderten Sektion der Ausstellung wird die historische Figur und Persönlichkeit des Jahrhunderttänzers durch Fotografien, Plakate, Gemälde und Skulpturen berühmter zeitgenössischer Künstler lebendig. Die Ausstellung umfasst etwa 100 Arbeiten von Nijinsky, vorwiegend aus der Stiftung John Neumeier, und ebenso viele Arbeiten der anderen Künstler, die mit jeweils etwa zwanzig vorwiegend grossformatigen Werken aus internationalen Sammlungen vertreten sind.