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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#Interview mit Mark Oliver Everett, Eels
  7/9
musik
Interview mit Mark Oliver Everett, Eels

Wie ist diese Bekanntschaft mit Townshend zustande gekommen? Sie beide wirken ja ziemlich verkumpelt.
 
Ja, ich würde sagen, wir sind echte Freunde geworden. Ziemlich enge Freunde sogar. Das fing alles vor ein paar Jahren an, als wir für ein paar Festivals gebucht waren, bei denen auch The Who spielten. Pete machte so eine Web-TV-Show mit seiner Freundin Rachel, und ich wurde dazu eingeladen. Da hab ich ihn zum ersten Mal getroffen. Das kann man sich alles im Internet ansehen. Es war sehr lustig, wir sind zusammen in einem Wohnanhänger neben der Hauptbühne eines Festivals gesessen und haben gemeinsam Who- und Eels-Songs gespielt. Wir haben uns sofort gut verstanden, und von da an luden die beiden mich immer wieder ein. Ich spielte ein paar kleine Shows mit ihnen, wann immer sie in Los Angeles vorbeikamen. Das ist alles unglaublich aufregend, weil er natürlich eines der grossen Idole meiner Kindheit ist. Es ist unfassbar, dass ich mit ihm abhängen kann.

Tom Waits hat einmal gesagt, dass er jede Ihrer Platten fieberhaft erwartet.

Ja, ist das nicht grossartig? Sie können sich vorstellen, wie gut ich mich dabei gefühlt habe.

Aber macht Sie das nicht jedes Mal nervös, wenn Sie etwas aufnehmen und wissen, dass Tom Waits sich das anhören wird?

Ja schon, aber ich habe Tom sowieso immer in meinem Kopf, wenn ich arbeite. Was würde Tom in diesem Fall machen? Was würde ihm gefallen?

Haben Sie ihn bei Ihrer Zusammenarbeit auf «Blinking Lights and Other Revelations» näher kennen gelernt?

Ein bisschen. Er ist genau das, was man sich von ihm erwartet. Er ist die ganze Zeit über Tom Waits, und er ist dabei auch noch ein wirklich netter Typ.

Sind Sie also nur ausserhalb Ihrer musikalischen Welt der Einzelgänger, als der Sie sich in Ihren Songs darstellen?

Ich bin einfach einer, der meistens allein sein will, aber nicht immer. Und es ist manchmal schwer, dabei die richtige Balance zu erwischen.

Sie selbst haben ja auch eine Parallele zwischen der Figur des «Dog Faced Boy» aus Ihrem Album «Souljacker» und Ihrer eigenen Erscheinung gezogen.

Ja, ein Teil meiner Inspiration für dieses neue Album war, dass ich mich gefragt habe, was mit dem Jungen mit dem Hundegesicht geschehen würde, wenn er erwachsen wird. Ich habe mich im Spiegel betrachtet und bemerkt, dass mein Bart länger und länger wird. Da habe ich