und The Supremes machten Motown im Jahr 1964 zu einer der drei erfolgreichsten Plattenfirmen in den Pop-Charts. Bald war der Motown-Sound dermassen omnipräsent, dass die Fachzeitschrift Billboard die separaten R&B-Charts eine Zeitlang einstellte. In den ersten zehn Jahren kamen aus dem Haus Motown nicht weniger als 79 Top-Ten Crossover-Pop-Hits.
Britanniens Antwort
In den 1960er Jahren entwickelte sich vorab in Grossbritannien eine neue Garde von Indie-Labels. Sie widerspiegelten die Vielseitigkeit der britischen Rockszene und vor allem auch die innige Verbindung von dieser mit den Kunstschulen. Dem Beispiel von Island Records folgend, bemühten sich all diese Labels um eine klare Firmenidentität. Heute würde man ohne Zweifel ihren Sinn für «corporate identity» loben, aber der Gedanke an solche Geschäftstaktik wäre den meisten damaligen Unternehmern ein Greuel gewesen. John Peel zum Beispiel betrieb mit seinem Dandelion-Label eine katastrophale Politik: er gab einfach die Platten heraus, die ihm gefielen, oder wenigstens Platten von Leuten, die er sympathisch fand. Der Erfolg von Island, Chrysalis, Charisma, Transatlantic und anderen führte alsbald zu einer interessanten Grauzone – Pseudo-Indie-Labels wie Vertigo, Dawn, Nova und Neon, die von Major-Labels ins Leben gerufen wurden, um sich im neuen, ganz antikommerziell eingestellten Klima Glaubwürdigkeit zu verschaffen. Die meisten überlebten nur ein paar Jahre lang: «Weil sie im Gegensatz zu uns nicht echt waren», sagt Blackwell. «Man kann keine wirklich unabhängige Kultur aufbauen, wenn man sich für