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das kulturelle überformat
Nr. 26 / 24. Juli 2009
#Reminiszenzen
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dossier: Frank Lloyd Wright
Reminiszenzen

Musik Neben den unzähligen Verweisen in der modernen Architektur, tauchen Reminiszenzen aber auch in anderen Kunstsparten auf. Eines der bekanntesten Beispiele ist der Song «So long, Frank Lloyd Wright» von Simon & Garfunkel. Über dieses Lied, das 1970 auf «Bridge Over Troubled Water», dem letzten gemeinsamen Studioalbum des Duos, erschien, gibt es viele Geschichten. So soll sich der Inhalt weniger auf Wright beziehen, sondern auf Art Garfunkel, der einst Architektur studiert haben soll. Damit soll der Song von Paul Simon ein Abschiedslied auf seinen Partner gewesen sein. Und in der Tat hört man am Ende während des Refrains auch die Zeile «So long, Artie». Eine andere Geschichte behauptet, dass Architekturfan Garfunkel Simon stets davor gewarnt habe, einen Song über Wright zu verfassen. Unter diesem Gesichtspunkt wäre dann derselbe Song ungleich zynischer zu verstehen. Immerhin hatten sich die beiden zu diesem Zeitpunkt bereits entfremdet.

Die Sparte Singer/Songwriter scheint ein guter Boden zu sein, um dem Architekten Ehre zu erweisen, vielleicht weil dieser Musikstil sich am besten dazu eignet, sich ähnlich wie Wrights Bauten den Landschaften anzuschmiegen und jede Art von Sperrigkeit zu ignorieren. So singt Suzy Callahan auf ihrem Album «Freedom Party For Insects» «I Built A House For Frank Lloyd Wright». Und Christopher Sullivan nennt seinen Song schlicht «Frank Lloyd Wright». Genau gleich heisst das Lied der Softrocker Cravin’ Dogs. Und die Rapper The Pacifics haben eines ihrer Stücke «Frank Lloyd Write» genannt.