Das Spiel lässt sich unendlich fortsetzen. In jedem Plakat, das im Film erkennbar ist, in jeder Figur, in jeder Handlung liegt ein doppelter Boden begraben. Selbst dass die Produktionsfirma des Films Point Plank Productions heisst, ist kein Zufall. Jarmusch wollte mit «The Limits of Control» John Boormans «Point Blank» (mit Lee Marvin) variieren, in dem er das selbe Muster verfilmte, aber als wäre der Film von Jacques Rivette. Am Ende wird wohl selbst dem kulturell Besessenen Jarmusch schwindlig werden, ob der Tatsache, wie weit ihn sein kollektives Wissen und sein Unterbewusstsein bei diesem Film getragen haben. Vielleicht ist «The Limits of Control» das Schlechteste, was einem Menschen passieren kann, der – auf der Suche nach zwei Stunden Unterhaltung – sich ins Kino verirrt. Aber zugleich ist dieses Werk das Beste, was der Kunstform Film und der Kultur im allgemeinen in den letzten Jahren passiert ist. Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Vorstellungskraft des Menschen. Und mit seinen wunderschönen Bildern ein Film für die Ewigkeit.
«The Limits of Control» (USA / Spanien 2009). Drehbuch und Regie: Jim Jarmusch. Mit Isaach De Bankolé (Lone Man), Alex Descas (der Kreole), Jean-François Stévenin (der Franzose), Luis Tosar (die Violine), Paz de la Huerta (die Nackte), Tilda Swinton (die Blonde), Youki Kudoh (das Molekül), John Hurt (die Gitarre), Gael García Bernal (der Mexikaner), Hiam Abbass (die Fahrerin) and Bill Murray (der Amerikaner).
Gael Garcia Bernal (der Mexikaner), Isaach De Bankolé (Lone Man), Jim Jarmusch (der Regisseur) / Foto: © Filmcoopi
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