Isaach De Bankolé (Lone Man)
Foto: © Filmcoopi

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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#«The Limits of Control» von Jim Jarmusch
  3/7
film
«The Limits of Control» von Jim Jarmusch

Damit ist der ganze Film bereits ein Statement für dessen Inhalt, auch wenn man nach herkömmlichen Mustern kaum von einer Geschichte sprechen kann. Angeklagt wird hier die Uniformität der Welt, die neue Sachlichkeit, die von finanziell motivierten Akteuren definierte Ratio, in der Imagination, Kreativität, die Kunst und das kulturelle Leben keinen Platz mehr haben.

Und so scheint es, dass diese Welt der Vorstellungskraft sich nun für einen Killer entschieden hat, der die herrschende Klasse beseitigen soll. Natürlich auf kunstvolle, sprich musische Weise: die Tatwaffe ist eine Saite einer legendären spanischen Gitarre. Die herrschende Klasse wird durch eine Person dargestellt, die das Drehbuch «Den Amerikaner» nennt (stoisch wie immer: Bill Murray). Fernab der Zivilisation im spanischen Hinterland verbirgt er sich in einem Bunker, der besser bewacht wird als Fort Knox. Als der Killer in seinem Bunker erscheint, fragt er denn auch: «Wie sind Sie hier hereingekommen?». Und der Killer antwortet: «Durch meine Vorstellungskraft.»

Jim Jarmusch wusste zu Beginn nur, dass er den Jarmusch-Habitué Isaach De Bankolé als Hauptdarsteller haben wollte, dass der Film in Spanien spielen sollte und dass er die mächtigen Gitarrenklangwände von Bands wie Boris, Sunn O))) und Earth zur Untermalung verwenden wollte. Mit einem losen Skript von 14 Seiten und mit dem für seine prächtigen Inszenierungen bekannten Kameramann Christopher Doyle («Long Walk Home», «2046», «Paranoid Park») entwickelte er «The Limits of Control» vor Ort weiter.