«Der Fotograf», Band 1:
In den Bergen Afghanistans

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das kulturelle überformat
Nr. 25 / 22. Juni 2009
#Neue Comics
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comic
Neue Comics

angewandten Foto/Comic-Kombination um ein Novum handelt. Der erste Gedanke des «Comicologen», bevor er überhaupt eine Seite zu sehen bekommen hat: kann so etwas funktionieren? Es funktioniert in diesem Ausnahmefall tatsächlich. Was einerseits mit der Thematik und andererseits mit der Tatsache zusammenhängt, dass in diesen drei Bänden den zahlreichen Aufnahmen eines Fotoreporters entlang erzählt wird, dessen Bilddokumente allein schon zu einer Art «Fotoromanzo» zusammengestellt werden könnten.

Der Plot basiert auf den Erlebnissen und Erfahrungen, die der französische Fotoreporter Didier Lefèvre (1957-2007) 1986 in Afghanistan machte, das damals vom Krieg zwischen den durch die USA unterstützten islamischen Mudschaheddin und den sowjetischen Invasoren erschüttert wurde. Der Konflikt gilt als der letzte indirekte Waffengang zwischen den beiden Grossmächten des Kalten Krieges.

Der ausgebildete Drogist Lefèvre erhält 1986 seinen ersten grossen Auftrag als Dokumentarfotograf eines Teams von Ärzten ohne Grenzen, die sich nach Afghanistan begeben. Drei Monate bleibt Lefèvre bei den Ärzten und kehrt dann nach Pakistan zurück. Nachdem Didier Lefèvres Aufnahmen in einem Buch erschienen waren, entschloss sich der Fotograf, seine Erfahrungen zusammen mit dem Zeichner Emmanuel Guibert (1964 in Paris geboren) in einem ungewöhnlichen Comic-Experiment aufzubereiten.

Kriegshandlungen gibt es in den drei Bänden nur wenige zu sehen, um so mehr erfährt man über das