Der Comic hat sich mittlerweile jedweder Thematik angenommen. So sind politische, gesellschaftliche, psychosoziale und gesellschaftskulturelle Stoffe in den letzten Jahren auffällig beliebt geworden. Die Comicgeschichtenzeichner versuchen im besten Falle, bei der Umsetzung heikler Themen via einer im positiven Sinne vereinfachenden und prägnanten Wort/Bildsprache die Quintessenz einer Geschichte herauszuarbeiten.
Was beileibe nicht immer gelingt. Der unausgegorenen Behandlung «engagierter» Thematik begegnet man zum Beispiel immer wieder an den Comic- Wettbewerben. Gerade junge Leute wählen aus der Informationsflut, die täglich über uns hereinbricht, gerne Themen, bei deren Umsetzung in Comics sie meistens heillos überfordert sind. Statt sich zunächst an einfachen Sujets zu versuchen und von da zu Komplexerem fortzuschreiten, wagt man sich gleich an spektakuläre und oft komplizierte Stoffe, da einem diese von überall her aufreizend entgegenblinken. Scheitern infolge «allet so schön bunt hier, ick kann mich gar nicht entscheiden» (Nina Hagen), Blendung und mangelnder Erfahrung ist da vorprogrammiert.
Krieg und Kultur
Das passiert auch erfahrenen Comicschöpfern, wenn sie sich beispielsweise von der Thematik emotional zu sehr überwältigen lassen. Insofern ist das dreibändige Opus «Der Fotograf» erstaunlich sachlich herausgekommen, zumal es sich bei der