Chopin bis Schubert, kreierte eine Reggae-Version der «Marseillaise» und experimentierte kurz vor seinem Tod mit Rappern aus New York.
Die Wortgewalt zwischen Romantik und Provokation, die Chansons zwischen Kunst und Kitsch, den sentimentalen Gainsbourg wie den hemmungslosen Gainsbarre lassen sich seit ein paar Jahren wieder entdecken. Sämtliche Alben zwischen 1955 und 1987 – viele davon lange vergriffen – sind nun wieder greifbar, in restaurierter Klangqualität und in Originalcovers. DJs wie David Holmes, Trip-Hop- Pioniere wie Massive Attack oder Portishead, Jazzer wie John Zorn und die Rockfraktion von Beck bis Sonic Youth nennen ihn heute als einen ihrer wichtigsten Einflüsse. Die zeitgenössische elektronische Musikszene hat ihm mit dem Album «ElectronicAGAINSBOURG» ein spätes Denkmal gesetzt. Auf «Monsieur Gainsbourg Revisited» sorgte die internationale Rockfraktion für eine musikalische Hommage.
Dass Gainsbourg stets mehr war, als bloss der Schöpfer von «Je t’aime...moi non plus», diesem skandalumwitterten Duett mit Muse und Ehefrau Jane Birkin, ist mittlerweile allen klar. Und dennoch lohnt es sich an zwei Meilensteinen seiner Diskographie noch einmal aufzuzeigen, wie revolutionär er doch zu allen Zeiten war.
Nachdem er das Chanson Anfang der sechziger Jahre bereits in die rauchigen Jazzclubs der pulsierenden Rive gauche transferierte, ging Gainsbourg 1964 auf «Percussions» noch einen Schritt weiter und