«Nick Knattertons Abenteuer», (1958)
Regie: Hans Quest, mit Karl Lieffen in
der Hauptrolle

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das kulturelle überformat
Nr. 15 / 5. Juni 2008
#Nick Knatterton
  7/8
comic
Nick Knatterton

den Sozius schwingt und so weiter und so fort. Der Trip geht im Affenzahn ins Dolce-Vita-Rom, wo Nick – immer per Lambretta – zu spät zum Zahnarzt kommt, der bereits von der Bande von Macco Maffiano entführt wurde, die etwas von den verlorenen Geheimplänen mitgekriegt hat. Nach atemberaubenden Verfolgungsjagden und Verwicklungen, im Zuge derer der gefesselte Nick sogar von einem Hubschrauber aus in den Vesuv geworfen werden soll, wird der Stiftzahn im Mund eines hochmusikalischen Caprifischers entdeckt, fällt diesem aber beim Singen ins Meer, wo er von einem der unzähligen Fische verschluckt wird. Ein typisches Knatterton-Ende: der Zahnarzt, Maffiano und Nick versöhnen sich am Schluss beim Chianti auf Capri.

Kombiniere: Knatterton forever

Dolce Vita, Italiensehnsucht der Deutschen, die sich während den 1950ern und auch noch später in jährlichen Cattolica-Ferien ausdrückt sowie «Die Caprifischer» als deutsche Schlagerhymne des Zeitalters: Schmidt packt Aktualitäten noch und noch in seine Comics, in denen es übrigens trotz permanenter Keilereien nie Tote gibt. Orte und Gegebenheiten der Geschichten zeigen oft kulturelle und zeitgeschichtliche Aspekte: «Ein Kopf fiel in die Themse» bezieht sich auf den damals viel gelesenen Edgar Wallace, «Die Verbrechen der losen Schraube» beschäftigt sich mit den Pionieren der Roboterherstellung.

Neun Jahre lang sog sich Manfred Schmidt an seinem «Marterbrett» eine Knatterton-Episode nach der