befruchtet, kam ich in einer stürmischen Herbstnacht des Jahres 1950 und unter Rotwein-Anästhesie ziemlich schmerzfrei mit dem spitzköpfigen Meisterdetektiv Nick Knatterton nieder.»
Vorläufer von James Bond
«Quick»-Redakteur Sailer gab der Ausgeburt von Schmidts Phantasie eine Lebensdauer von acht Wochen, was Schmidt selbst für übertrieben hielt. Doch Sailer meinte, das Ganze werde ein Erfolg, wenn Schmidt nur viel Busen und stramme Popos in die Episoden zeichne. Manfred Schmidts Absicht, den Lesern die Lust an Comics zu verderben, ging dann völlig in die Hosen. Das Publikum wurde durch Knatterton erst richtig scharf auf Comics und die Parodie auf das Genre gedieh zu einer von dessen Meisterleistungen.
Woran lag es? Zunächst an Schmidts Phantasie und seinem Sinn für grotesken Humor. Wo er, angeblich zur Abschreckung, masslos übertrieben hatte, entstand Innovatives. Allein der supermarkante Kopf Knattertons, der an Sherlock Holmes und die karikierten Gesichtszüge von Hans Albers erinnerte, war ein Wurf. Für die effektvollen Geschichten brauchte sich Schmidt bloss in der oben geschilderten euphorisierten Nachkriegsgesellschaft umzusehen und dann das Gefundene mit Slapstick, Edgar Wallace-Gimmicks und pseudowissenschaftlichem Unsinn zu garnieren. Gewisse Utensilien wie Knattertons schusssichere Kopfschale oder sein Stahlkragen gegen Würgegriffe könnten direkte Inspiration für die späteren Bond-Filme gewesen sein.