Wie sind Sie auf die Soul-Musik gekommen? Schliesslich sind Sie erst 31 Jahre alt.
Ich habe mich einfach zu ihr zurückgehört. Vom Hip-Hop bin ich zum Funk gekommen, jetzt bin ich in den sechziger Jahren gelandet. Mir gefällt, wie früher Bands wie Funkadelic oder Sly & The Family Stone Elemente aus dem progressiven Rock aufgriffen, aber heute ist mir diese Musik einfach zu aufwändig. Ich ziehe schlichtere Sounds und knappere Songs vor. Wenn man heute von Stevie Wonders grosser Zeit spricht, dann meint man oft seine experimentelleren Alben wie etwa «Talking Book» oder «Songs In the Key Of Life», aber ich schätze ihn jetzt mehr für frühe Hits wie «I Was Made To Love Her». Es ist unglaublich, wie toll diese alten Motown-Platten heute noch klingen – dabei sind sie vor vierzig Jahren entstanden.
Mit den Jahren verliert man allmählich die Geduld mit der Musik, da mag man sich nicht mehr mit zehnminütigen Stücken abgeben.
Das kann schon sein, dass das damit zusammenhängt, und der Zwei-Minuten-Song hat eine künstlerische Eleganz, wenn man ihn richtig hinkriegt. Da muss man den Strokes dankbar sein, dass sie die Rockmusik zu dieser Einsicht zurück verholfen haben. Ich erwische mich selber dabei, wie ich ganze Strophen aus meinen eigenen Coverversionen kippe, nur um die Leute schneller an den Refrain heranführen zu können.