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das kulturelle überformat
Nr. 6 / 29. Juni 2007
#Interview mit Dee Dee Bridgewater
  6/6
musik
Interview mit Dee Dee Bridgewater

«Red Earth» stellen Sie diese Problematik neu in einen globalen, ökonomischen Kontext.

Ich kann nun mal nicht anders, als Missstände anzuprangern. Ich gehe schliesslich auf die sechzig zu, da muss ich meine Zeit so nutzen, wie es mir richtig und sinnvoll erscheint. Und je mehr ich über Diskriminierung lerne, desto grösser werden die Abgründe, die sich vor mir auftun. Ein Beispiel: wegen der Blockadetaktik der USA hat Baumwolle aus Mali keine Chance im internationalen Wettbewerb. Sie hat zwar eine bessere Qualität als die amerikanische Baumwolle, aber die wird zu einem viel tieferen Preis auf den Markt geworfen – da ist es ja kein Wunder, dass malische Baumwolle kaum Abnehmer findet. Um auf diese protektionistisch motivierte Ungerechtigkeit hinzuweisen, trage ich bei meinen Konzerten die Kleider und Accessoires der malischen Designerin Awa Meité, die einheimische Stoffe und Farben verwendet. Mein Publikum soll wissen, wie Amerika mit bettelarmen Schwarzafrikanern umspringt, für die Baumwolle zu den wichtigsten Exportgütern ihres Landes zählt.



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Aktuelles Album:

«Red Earth» (Emarcy / Universal)