elitäre Haltung der etablierten amerikanischen Verlage. An der Seite von New Directions, bei dem seine eigenen Gedichte erschienen, war City Lights bald das Zentrum der amerikanischen literarischen Avantgarde. Ferlinghettis eigener Gedichtband «A Coney Island of the Mind» gehört mit einer Auflage von fast einer Million zu den populärsten Gedichtbänden überhaupt in der Neuzeit.
Vor sechs Jahren ist City Lights aus «kulturellen, historischen und architektonischen Gründen» offiziell unter Denkmalschutz gestellt worden. Der grosse Moment seiner Dichter war aber im Januar 1967 gekommen, als Allen Ginsberg, Gary Snyder und Timothy Leary auf der Bühne des «Human Be-In» im Golden Gate Park von San Francisco das «Gathering of the Tribes» mit buddhistischen Gesängen in die Ekstase predigten. Gary Snyder beendete die Zusammenkunft mit einem meditativ minimalen Solo auf einer Muschel, während das Publikum den Sonnenuntergang bewunderte. Gemäss Miles’ Ginsberg-Biographie beendete Allen den Tag mit dem Aufruf, es sollten sich bitte alle Anwesenden bei einer «Kitchen Yoga»-Session beteiligen – sprich: beim Aufräumen helfen. Sein dünnes Bändchen «Howl», bei City Lights erschienen, erreichte kurz darauf seine 19. Auflage. Die Hippies liebten ihre Dichter: dank dem verbalen Wagemut ihrer musikalischen Helden, die ihre Texte zum ersten Mal in der Popmusikgeschichte brauchten, um Gefühle und Sachverhalte darzustellen, die weit über die alte Boy-Girl-Thematik hinaus gingen, war man für die Kraft des knappen Wortes sensibilisiert: