präsent und sorgt auch gleich noch mit ihrer Stimme für die Vertonung der drei unterschiedlichen Puppencharaktere.
In den USA wurde der Film nicht goutiert, weil die Fantasielandschaften von Terry Gilliam zuvor noch nie so kontrastreich auf der Leinwand erschienen sind. Mitch Cullins Buch spielt mit den Polen der Unschuld und den schmutzigen Rändern, die diese Unschuld bedrohen. Im Film müssen diese heiklen Passagen zur Sichtbarkeit gebracht werden. Gilliam ist diese Gratwanderung eindrücklich gelungen. «Tideland» ist ein Film geworden, der in allen Belangen mit der herkömmlichen Erzähltechnik bricht. Man sollte ihn wie ein (alb-) traumhaftes Gemälde betrachten. Und sich vor allem erst nach dessen Ende mit dem Nachdenken über das Gesehene beschäftigen. Denn erst damit vervollständigt sich der Film zum Ganzen. Wer sich bloss eine einfache Geschichte erzählen lassen möchte, der sollte sich woanders umsehen.
Rudolf Amstutz
«Tideland», USA 2006. Regie: Terry Gilliam; Drehbuch: Tony Grisoni und Terry Gilliam, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Mitch Cullin. Mit Jodelle Ferland (Jeliza-Rose), Janet McTeer (Dell), Brendan Fletcher (Dickens), Jennifer Tilly (Queen Gunhilda), Jeff Bridges (Noah) und Dylan Taylor (Patrick)
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